Willkommen auf meinem Blog!

Hier findest du fundierte Beiträge rund um das Schreiben von Abschlussarbeiten in BWL und Wirtschaftswissenschaften.
Ich zeige dir, wie du mit klarer Struktur, guter Vorbereitung und dem richtigen Mindset schneller ans Ziel kommst – von der Themenfindung über das Exposé bis zur Methodik.

Wähle den Beitrag, der gerade am besten zu deinem Fortschritt passt:

Lerne, wie du ein spannendes, passendes Thema entwickelst – mit System, persönlichen Interessen und strategischem Fokus. Inklusive Ideen für Themenkombis wie Nachhaltigkeit + Marketing oder Digitalisierung + öffentlicher Sektor.

Ich zeige dir, wie du aus einem Thema eine echte wissenschaftliche Forschungsfrage entwickelst – inklusive Kriterien, Beispielen und typischen Fallstricken.

Wie du ein überzeugendes Exposé aufbaust, was hineingehört und welche Fehler du vermeiden solltest – ideal für deine Anmeldung oder die Betreuungssuche.

Ich zeige dir auf was du achten musst bei der Erstellung deiner Gliederung für deine wissenschaftlichen Arbeit inklusive Beispiele 

Wie erstellst du die perfekte Gliederung für deine wissenschaftliche Arbeit - mit konkreten Beispielen aus meiner Bachelor- und Masterarbeit 

Die Gliederung ist das Fundament deiner wissenschaftlichen Arbeit. Sie gibt deinem Text Struktur, zeigt den roten Faden und ist eines der ersten Dinge, auf die Betreuende und Prüfer*innen achten. Eine schlechte Gliederung kann trotz guter Inhalte zu Punktabzug führen – eine gute Gliederung hingegen hilft dir, klar und effizient zu schreiben. Trotzdem ist genau dieser Schritt für viele Studierende eine Herausforderung.

In diesem Beitrag zeige ich dir:

  • was in eine gute Gliederung gehört und  welche Rolle dabei die Forschungsfrage, die Zielsetzung und die Methodik spielen
  • meine kompletten Gliederungen meiner Bachelor- und Masterarbeit als konkretes Beispiel
  • gebe dir meine persönlichen Tipps zur Erstellung einer überzeugenden Gliederung
  • beantworte die häufigsten Fragen zur Gliederung
  • wie du deine Gliederung (inklusive Forschungsfragen und Zielsetzung) für nur 39 € checken lassen kannst

Von der Forschungsfrage zur Gliederung - so geht's richtig

Viele Studierende erstellen ihre Gliederung intuitiv oder übernehmen Muster, ohne diese auf ihre eigene Arbeit anzupassen. Dabei ist die Gliederung nichts anderes als die logische Umsetzung deiner Forschungsfrage, Zielsetzung und Methodik. In drei einfachen Schritten kannst du gany easy von deiner Forschungsfrage bis zu Gliederung gelangen_

Schritt 1: Forschungsfrage → Zielsetzung

Wir nehmen einmal an dass du dich in deiner Bachelorarbeit mit dem Thema Digitalisierung in der öffentlichen Beschaffung beschäftigst. Wenn dein Forschungsfrage dann zum Beispiel laute "Wie beeinflusst die Digitalisierung die Prozessabläufe in der öffentlicher Beschaffung?" entwickelst du daraus zunächst deine Zielsetzung. Diese könnte verkürzt dargestellt folgende sein:  "Diese Arbeit untersucht, wie digitale Technologien die Prozessabläufe von der Bedarfsermittlung bis hin zur Beschaffungsabwicklung in der öffentlichen Beschaffung verändern."

Schritt 2: Zielsetzung → Methodik

Danach benötigst du eine theoretische Fundierung für deine Zielsetzung und du musst dich entscheiden welche Methodik du anwenden möchtest um diese zu erreichen, z.B. systematische Literaturanalyse, die Durchführung einer Fallstudie, Experteninterviews, Umfrage etc.

Schritt 3: Methodik → Gliederung

Damit hast du den letzten wichtigen Schritt getan um gezielt deine Gliederung aufzubauen. 

Eine klassische Gliederung umfasst meist:

  1. Einleitung
  2. Theoretische Grundlagen (evtl. plus konzeptioneller Bezugsrahmen)
  3. Stand der Forschung / Literaturüberblick
  4. Methodik
  5. Analyse / empirischer Teil
  6. Diskussion
  7. Fazit und Ausblick

Je nach Thema, Hochschule oder Methodik kann die Reihenfolge leicht abweichen. Wichtig ist aber immer: Die Struktur muss sich konsequent aus der Forschungsfrage ableiten.

Die Faustregel lautet: Jedes Gliederungskapitel sollte zur Beantwortung der Forschungsfrage beitragen.

Beispiele aus der Praxis - Bachelorarbeit und Masterarbeit

Nun aber genug zu dem Thema, wie sollte eine Gliederung theoretisch aufgebaut werden. Komen wir zu echten Beispielen.  Ich zeige dir konkret wie du deine Bachelor- oder Masterarbeit gliedern kannst. Dabei verwende ich meine eigenen Arbeiten als Beispiel.

Beispiel 1: Bachelorarbeit - Literaturanalyse und Fallstudie - Nachhaltigkeit in der öffentlichen Beschaffung

Bei meiner Bachelorarbeit habe ich mich mit dem Thema "Sustainable Supply Chain Management in der mineralischen Rohstoffgewinnung am Beispiel Chile beschäftigt. ich habe hierbei drei Forschungsfragen formuliert, um den Implementierungsfortschritt von Nachhaltigkeitsaspekten entlang der mineralischen SC zu untersuchen. Ich habe eine systematische Literaturanalyse und eine Einzelfallstudie durchgeführt. 

Nachfolgend sehr ihr meine komplette Gliederung.

Beispiel 1: Bachelorarbeit
Thema: Sustainable Supply Chain Management in der mineralischen Rohstoffgewinnung – am Beispiel Chile

Beispiel 2: Masterarbeit - Literaturanalyse und Fallstudie - Innovative öffentliche Beschaffung

Als zweites Beispiel habe ich für euch meine Masterarbeit mit dem Titel: Challenges in der öffentlichen Beschaffung_ Fallstudie zur Umsetzung innovationsfördernder Vorhaben". Ich habe für die Arbeit insgesamt vier Forschungsfragen formuliert, um die Charakteristika und Erfolgsfaktoren von Challenges als ein Instrument der missionsorientierten Innovationspolitik sowie deren Ausgestaltung zu untersuchen. Methodisch habe ich eine problematiseerende Literaturanalyse durchgeführt sowie eine Multiple Fallstudienanalyse.  

Nachfolgende seht ihr meine komplette Gliederung:

Beispiel 2: Masterarbeit
Thema: Challenges in der öffentlichen Beschaffung – Eine Analyse von Umsetzungsdefiziten strategischer Ziels

Meine Tipps für deine Gliederung

Deine Gliederung sollte einem wissenschaftlich stringenten Aufbau folgen und es sollte erkennbar sein, dass deine Forschungsfrage(n), Zielsetzung der Arbeit, Methodik und Gliederung ein stimmiges Bild ergeben. Die Verbindung von Theorie, empirischer Forschung und praxisrelevanten Schlussfolgerungen sollte klar strukturiert sein. Besonders hilfreich ist in vielen Fällen eine deutliche Trennung zwischen Theorie, Literaturauswertung und eigener Forschung.

Einige Tipps für die Erstellung deiner Gliederung:

  • Erwarte nicht, dass deine anfänglich erstellte Gliederung am Ende auch noch deine Finale Gliederung sein wird. Gerade Gliederungspunkte ab der zweiten Gliederungsebene können sich noch einmal verändern
  • Schau dir im Vorfeld verschiedene Gliederungen von wissenschaftlichen Arbeiten an, das hilft dir dabei ein Gespür für wichtige Punkte zu bekommen.
  • Kopiere keine Gliederung 1:1. Jede wissenschaftliche Arbeit ist ein Unikat und muss auf deine Forschungsfrage, Zielsetzung und Methodik abgestimmt werden.
  • Beginne zunächst mit 5 bis 7 Hauptkapiteln
  • Benutze sprechende Kapitelüberschriften. Bei mir hast du beispielsweise gesehen, dass ich sogar das erste Kapitel nicht einfach nur Einleitung genannt habe.
  • Achte auf Konsistenz bei der Nummerierung
  • Plane einen eigenen Methodikteil ein
  • Unterscheide deutlich Theorie und Empirie
  • Gib dem Fazit genug Raum für Bewertung & Ausblick

Mini-FAQ: Deine Fragen zur Gliederung

Wie viele Kapitel sollte ich haben? 

→ Das kann man pauschal natürlich nicht sagen, da er sehr stark auf den Umfang deiner Arbeit, der Anzahl der Forschungsfragen, der Zielsetzung und Methodik deiner Arbeit abhängig ist. Aber 5 bis 7 Hauptkapitel sind ein guter Richtwert. Lieber klar und knapp als zu verschachtelt.

Was tun, wenn mein Betreuer keine Vorgaben macht? 

→ Dann folge der Logik von Forschungsfrage → Methode → Analyse und orientiere dich an guten Beispielen.

Muss ich die Gliederung vor der Literaturrecherche erstellen? 

→ Eine erste grobe Struktur hilft, aber sie darf sich mit deinem Wissen ständig weiterentwickeln. Vielmehr ist es so, dass es absolut die Ausnahme wäre wenn deine entwickelte Gliederung 1:1 am Ende genau noch so da steht.

Wie detailliert muss eine Gliederung sein? 

→ Je weiter du im Arbeitsprozess bist, desto feiner darfst du untergliedern. Zu Beginn reichen 1. bis 2. Gliederungsebenen. Am Ende der Arbeit kann auch eine dritte Gliederungsebene hinzukommen. Dies ist aber kein muss.

Noch unsicher bei deiner Gliederung? - Ich helfe dir gerne

Ich hoffe sehr, dass ich dir etwas weiterhelfen konnte mit meinem Beitrag zum Thema Gliederung erstellen bei Abschlussarbeiten, insbesondere mit meinen Beispielen zur Bachelor- und Masterarbeit. 

Solltest du dir unsicher mit deiner Gliederung sein nutze gerne meinen Exposé- und Gliederungscheck für nur 39 Euro oder vereinbare ein kostenloses Erstgespräch für ein Coaching. Dann helfe ich dir 1:1 weiter.

Thema finden für deine Bachelorarbeit in BWL – mit System, Interesse und Strategie

26.05.2025

Du brauchst ein Thema für deine Bachelorarbeit – aber je mehr du recherchierst, desto unklarer wird alles? Du willst etwas schreiben, das relevant ist, dein Interesse weckt und deinen Prüfer überzeugt?

Damit bist du nicht allein. Die Themenfindung ist eine der häufigsten Hürden beim Start deiner wissenschaftlichen Arbeit. Was viele unterschätzen: Wer hier systematisch vorgeht, legt den Grundstein für eine strukturierte und erfolgreiche Bachelorarbeit.

In diesem Artikel zeige ich dir:

  • wie du dein Thema in 5 klaren Schritten findest,
  • welche Beispiele & Themenfelder gerade relevant sind,
  • und mit welcher Checkliste du sicherstellst, dass dein Thema tragfähig ist.
     

Schritt 1: Was interessiert dich wirklich?

Ein gutes Thema fängt bei dir selbst an. Nur wenn dich dein Thema auch persönlich interessiert, wirst du mit Motivation und Tiefe arbeiten – und genau das erkennen Prüfer*innen sofort.

Stell dir die Fragen:

  • Welche BWL-Fächer haben mir Spaß gemacht?
    → z. B. Controlling, Strategie, Marketing, Personal, öffentliche Wirtschaft
  • In welchem Bereich will ich später vielleicht arbeiten?
    → z. B. NGO, Ministerium, Mittelstand, Konzernberatung, Start-up
  • Welche Themen finde ich gesellschaftlich spannend?
    → z. B. Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Diversität, KI
  • Welche Tools oder Methoden mochte ich im Studium?
    → z. B. SWOT, SPSS, Interviews, Benchmarking, Fallstudien

Beispielhafte Interessenskombinationen:

  • Marketing + Nachhaltigkeit + Fashion: „Greenwashing oder echte Verantwortung? CSR-Kommunikation in der Modebranche“
  • Strategie + Digitalisierung + öffentlicher Sektor: „Digitale Verwaltungsstrategien und ihr Einfluss auf Bürgerzufriedenheit“
  • Controlling + Start-ups: „Liquiditätssteuerung in wachstumsstarken Start-ups – zwischen Cash Burn und Skalierung“


Schritt 2: Was wird aktuell diskutiert?

Dein Thema sollte nicht nur zu dir passen – sondern auch wissenschaftlich und gesellschaftlich relevant sein. Hier helfen aktuelle Trends weiter, die du z. B. über Google News, Fachportale oder Journals findest.

Top Trends 2025:

  • Künstliche Intelligenz: „Wie verändert KI die Personalrekrutierung im Mittelstand?“
  • Nachhaltigkeitsberichtpflicht: „Wie bereiten sich KMU auf die neuen ESG-Pflichten vor?“
  • New Work & hybride Führung: „Führung auf Distanz – Auswirkungen auf Teamkohäsion“
  • Data Analytics: „Wie nutzen Unternehmen Predictive Analytics im Controlling?“
  • Female Leadership: „Rolle von Mentoring-Programmen für Frauen in Führungspositionen“
  • Innovationsförderung: „Start-ups & öffentliche Ausschreibungen – ein Erfolgsmodell?“

Pro-Tipp: Schau regelmäßig in Portale wie Springer Professional, ZfB oder die Seiten deines Wunschunternehmens – dort findest du aktuelle Herausforderungen, die sich perfekt für eine Arbeit eignen.


Schritt 3: Themenfelder mit Substanz - Beispiele mit Forschungsfragen und Methoden

Hier sind drei relevante Themenfelder aus der BWL – alle mit echten Themenvorschlägen, konkreten Forschungsfragen und passenden Methodentipps.

A) Digitalisierung in der BWL

1. Thema: KI im Recruiting

  • Forschungsfrage: Wie verändert KI die Vorauswahlprozesse in HR-Abteilungen?
  • Methode: Experteninterviews + Softwareanalyse

2. Thema: Data Analytics im Controlling

  • Forschungsfrage: Welche Rolle spielen Echtzeitdaten für strategische Entscheidungen?
  • Methode: Fallstudie + Dokumentenanalyse

3. Thema: Digitalisierung in der Verwaltung

  • Forschungsfrage: Wie beeinflusst die Einführung von E-Rechnungen die Effizienz öffentlicher Beschaffungsprozesse?
  • Methode: Sekundärdatenanalyse + Zeitvergleich

B) Strategisches Management & Nachhaltigkeit

1. Thema: Nachhaltigkeitsstrategie in KMU

  • Forschungsfrage: Welche Instrumente nutzen kleine Unternehmen zur Umsetzung ökologischer Ziele?
  • Methode: Interviewstudie + CSR-Berichtsanalyse

2. Thema: Volatilität und Strategieplanung

  • Forschungsfrage: Wie wirken sich instabile Märkte auf strategische Zielsysteme aus?
  • Methode: SWOT + qualitative Interviews

3. Thema: Zielkonflikte in der Umsetzung

  • Forschungsfrage: Wie lösen Unternehmen Spannungen zwischen Effizienz und Nachhaltigkeit?
  • Methode: Multiple-Case-Study

C) Öffentlicher Sektor & Innovation

1. Thema: Innovationswettbewerbe & Start-ups

  • Forschungsfrage: Wie beeinflussen Innovationswettbewerbe des Bundes die Entwicklung junger Tech-Unternehmen?
  • Methode: Dokumentenanalyse + Experteninterviews

2. Thema: Digitalisierung der Verwaltung

  • Forschungsfrage: Wie bewerten Bürger*innen die Qualität digitaler Verwaltungsleistungen?
  • Methode: Online-Befragung mit Net-Promoter-Score

3. Thema: Beschaffung als Steuerungsinstrument

  • Forschungsfrage: Wie lässt sich Nachhaltigkeit strategisch in Vergabeverfahren integrieren?
  • Methode: Leitfadenanalyse + Fallstudie

Schritt 4: Von der Themenidee zur Forschungsfrage

Viele bleiben bei einer groben Themenidee stehen – aber dein Thema wird erst wissenschaftlich, wenn du es in eine präzise Frage überführst.

Beispiel:

  • Themenidee: Digitalisierung im Controlling
  • Forschungsfrage: Wie verändert Predictive Analytics die Budgetplanung in mittelständischen Industrieunternehmen?
  • Merkmale guter Forschungsfragen: 
    präzise und eindeutig
    eingegrenzt auf einen Kontext
    nicht rein beschreibend (sondern erklärend oder analysierend)
    methodisch lösbar

Schritt 5: Checkliste - Ist mein Thema das richtige für mich?

Nutze diese Checkliste, um dein Thema auf Herz und Nieren zu prüfen:

  • Interessiert mich das Thema wirklich?
  • Ist das Thema aktuell oder relevant für die Praxis?
  • Gibt es ausreichend Literatur dazu?
  • Ist das Thema auf 30–40 Seiten bearbeitbar?
  • Lässt sich eine echte Forschungsfrage ableiten?
  • Ist die Frage mit wissenschaftlicher Methode lösbar?
  • Habe ich Zugang zu Daten, Quellen oder Expert*innen?

Was Prüfer*innen wirklich wollen

  • Ein klar abgegrenztes, nachvollziehbares Thema
  • Wissenschaftliche Relevanz statt bloßer Meinungsaufsatz
  • Strukturierte Fragestellung mit erkennbarer Methodik
  • Bezug zu deinem Studium, Fachgebiet oder einem Theoriemodell

Tipp: Wenn du z. B. bei einer Bewerbung dein Thema erwähnst, zeigt das auch methodische Tiefe und echtes Interesse.

Fazit: Das richtige Thema bringt Struktur, Motivation & Erfolg

Ein durchdachtes Thema hilft dir, deine Arbeit mit Struktur und Motivation anzugehen – und reduziert das Risiko von Schreibblockaden oder Themenwechseln.
Es ist dein erster Schritt zu einer erfolgreichen Bachelorarbeit – und damit oft auch zu deinem ersten echten Karriereschritt.

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Die perfekte Forschungsfrage finden: So legst du das Fundament deiner Abschlussarbeit

24.05.2025

Das Formulieren der Forschungsfrage für die Bachelor- oder Masterarbeit kann eine Herausforderung sein. Mit diesem Beitrag möchte ich dich bei diesem Prozess unterstützen. In der Welt der akademischen Forschung sind gut formulierte Forschungsfragen der Schlüssel zum Erfolg. Sie sind nicht nur der Ausgangspunkt jeder Studie, sondern lenken den gesamten Forschungsprozess. Egal, ob du dich mit deiner ersten wissenschaftlichen Arbeit beschäftigst oder bereits Erfahrung gesammelt hast – die Auswahl und Formulierung einer überzeugenden Forschungsfrage ist entscheidend.
 

Inhalte in diesem Beitrag

Was ist eine Forschungsfrage?
Merkmale und Anforderungen
Typische Fehler
Abgrenzung zu Zielsetzung und Problemstellung
15 Beispiele für Forschungsfragen in der BWL / Wirtschaftswissenschaften
Mini-Check: Ist deine Forschungsfrage stark?
Professioneller Check deiner Forschungsfrage 
 

Was ist überhaupt eine Forschungsfrage?

Eine Forschungsfrage ist eine gezielt formulierte Frage, die das Ziel einer wissenschaftlichen Arbeit oder eines Forschungsprojekts darstellt. Sie dient als Leitfrage und bestimmt den Fokus der Untersuchung, die eingesetzten Methoden und die Analyse der Ergebnisse.

Definition und Merkmale:

  • Präzise Formulierung: Klar und eindeutig, um die Richtung der Untersuchung zu definieren.
  • Konkretes Thema: Bezieht sich auf ein spezifisches Thema oder Phänomen.
  • Relevanz: Muss für den jeweiligen Fachbereich von Bedeutung sein.
  • Erforschbarkeit: Muss im gegebenen Rahmen (Zeit, Ressourcen) beantwortbar sein.
  • Offene Frage: Keine Ja-/Nein-Frage, sondern explorativ.
  • Komplexität: Sollte ausreichend Tiefe für eine Abschlussarbeit bieten.

Bedeutung der Forschungsfrage:

  • Fokus und Richtung: Gibt den Rahmen vor und lenkt die Arbeit.
  • Methodenwahl: Bestimmt die geeigneten wissenschaftlichen Methoden.
  • Strukturierung der Arbeit: Grundlage für Gliederung und Argumentation.
  • Ergebnisorientierung: Leitet die Analyse und Interpretation.

Formulierungsschritte:

  • Beginne mit einem breiten Thema
  • Führe eine erste Literaturrecherche durch
  • Formuliere die Frage klar und präzise
  • Verwende W-Fragen (wie, warum, welche...)
  • Achte auf Beantwortbarkeit und Eingrenzung


Was macht eine gute Forschungsfrage aus?

Indem du dir die Zeit nimmst, eine durchdachte und gut formulierte Forschungsfrage zu entwickeln, legst du den Grundstein für eine erfolgreiche wissenschaftliche Untersuchung. Eine gute Forschungsfrage weist folgende Eigenschaften auf:

  • Klar und präzise formuliert
  • Erforschbar bzw. analysierbar mit deinen Mitteln (z.B. Literatur, Interviews, Umfragen)
  • wissenschaftlich relevant für das Fachgebiet
  • forschungsleitend - sie bestimmmt Methode und Aufbau
  • Spezifisch und eingrenzbar
  • beantwortbar im Rahmen deiner Arbeit (Zeit, Umfang, Ressourcen).

Die Entwicklung ist meist ein iterativer Prozess – Feedback, Literatur und Gespräche helfen dir, zur finalen Frage zu gelangen.


Typische Fehler und wie du sie vermeidest.

Die Forschungsfrage ist zu breit formuliert. 

  • Beispiel: Wie kann Digitalisierung Unternehmen helfen?
  • Warum problematisch? Keine ausreichende Eingrenzung des Themas.
  • Verbesserung: Wie beeinflusst die Einführung digitaler Tools die Effizienz interner Kommunikation in KMU der Beratungsbranche?

Die Forschungsfrage verwendet nicht die richtigen / passenden Begriffe

  • Beispiel: Wie wirkt Nachhaltigkeit auf Unternehmen?
  • Warum problematisch? Die Fragestellung wirkt "unscharf". 
  • Verbesserung: Wie beeinflussen ESG-Richtlinien die Lieferantenauswahl in der Industrie?

Die Forschungsfrage ist eher deskriptiv statt analytisch.

  • Beispiel: Wie ist öffentliche Beschaffung?
  • Warum problematisch? Die Fragestellung entfaltet lediglich eine beschreibende Wirkung. 
  • Verbesserung: Wie beeinflussen gesetzliche Vorgaben die Innovationsförderung in der öffentlichen Beschaffung?

Die Forschungsfrage ist eine Ja-/Nein-Frage.

  • Beispiel: Kann Homeoffice die Produktivität steigern?
  • Warum problematisch? Die Fragestellung erfordert keine wissenschaftliche Tiefe /  Differenziertheit. 
  • Verbesserung: Welche Auswirkungen hat hybrides Arbeiten auf die Mitarbeitermotivation in der IT-Branche?

Die Forschungsfrage ist zu allgemein.

  • Beispiel: Was sind Vorteile von Nachhaltigkeit?
  • Warum problematisch? Die Fragestellung erfordert keine wissenschaftliche Tiefe. 
  • Verbesserung: Welche Wettbewerbsvorteile ergeben sich durch Nachhaltigkeitszertifizierungen im Einzelhandel?

Zielsetzung, Forschungsfrage und Problemstellung – wie unterscheiden sie sich?

Diese drei Elemente sind eng miteinander verbunden und bilden gemeinsam das Fundament deiner wissenschaftlichen Arbeit. Dennoch erfüllt jedes von ihnen eine eigene Funktion im Forschungsprozess:

Problemstellung: Die Problemstellung beschreibt das übergeordnete Erkenntnisinteresse deiner Arbeit. Sie zeigt auf, welches theoretische, praktische oder empirische Problem existiert und weshalb dieses Thema relevant ist. Sie bildet den Kontext, aus dem heraus die Forschungsfrage entsteht, und stellt die Forschungslücke oder das ungelöste Problem dar, das du untersuchen willst.

Forschungsfrage: Die Forschungsfrage ist die konkrete Leitfrage deiner Untersuchung. Sie macht das Problem analysierbar und beantwortbar. Sie ist spezifisch, richtet sich an ein klar definiertes Thema und bestimmt die inhaltliche und methodische Ausrichtung der Arbeit. Die Forschungsfrage ergibt sich logisch aus der Problemstellung und operationalisiert sie.

Zielsetzung: Die Zielsetzung beschreibt, was du mit deiner Arbeit erreichen willst. Sie erklärt, wie du deine Forschungsfrage beantworten willst – also mit welchen Methoden, Theorien oder Untersuchungsdesigns. Sie ist meist in Form eines oder mehrerer Sätze formuliert, die das methodische Vorgehen sowie den erwarteten Erkenntnisgewinn umreißen.

Zusammenspiel

  • Die Problemstellung definiert das "Warum" (Warum ist das Thema relevant?).
  • Die Forschungsfrage stellt das "Was" (Was genau soll herausgefunden werden?).
  • Die Zielsetzung beschreibt das "Wie" (Wie willst du zu den Erkenntnissen gelangen?).

Dieses Dreieck aus Problemstellung, Forschungsfrage und Zielsetzung sorgt dafür, dass deine wissenschaftliche Arbeit eine stringente Struktur, ein klares Erkenntnisinteresse und eine nachvollziehbare Methodik aufweist.

Problemstellung:

  • Funktion: Kontext & Forschungslücke
  • Beispiel: Trotz zunehmender Relevanz strategischer Nachhaltigkeit ist unklar, wie Auftraggeber Lieferanten motivieren können.

Forschungsfrage

  • Funktion: Leitfrage der Untersuchung
  • Beispiel: Wie beeinflusst strategische Kommunikation mit Lieferanten die Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen in der öffentlichen Beschaffung?

Zielsetzung

  • Funktion: Was will die Arbeit erreichen?
  • Beispiel: Ziel ist es, Erfolgsfaktoren strategischer Lieferantenkommunikation zu identifizieren, mittels qualitativer Interviews.

15 Beispiele für Forschungsfragen aus der BWL / WiWi

Nachhaltigkeit

  • Wie beeinflusst die Berücksichtigung sozialer Nachhaltigkeitskriterien die Auswahl von Lieferanten in der öffentlichen Beschaffung?
  • Welche Herausforderungen ergeben sich bei der Integration von Umweltzielen in die Beschaffungsstrategie von Bundesbehörden?
  • Inwiefern fördern Nachhaltigkeitszertifikate das Vertrauen in Lieferantenbeziehungen im Baugewerbe?

Digitalisierung

  • Welche Erfolgsfaktoren begünstigen die Einführung von E-Procurement-Systemen in kommunalen Verwaltungen?
  • Wie verändert die digitale Dokumentation von Vergabeprozessen die Transparenz im öffentlichen Einkauf?
  • Inwiefern beeinflussen KI-gestützte Tools die Qualität und Effizienz wissenschaftlicher Abschlussarbeiten?

Strategisches Management

  • Welche internen Faktoren begünstigen die erfolgreiche Umsetzung strategischer Ziele in öffentlichen Institutionen?
  • Wie beeinflusst die strategische Ausrichtung des Einkaufs die Innovationsfähigkeit von Zulieferern?
  • Welche Rolle spielen strategische Leitlinien bei der Steuerung von Beschaffungsprozessen im öffentlichen Sektor?

Innovationsmanagement

  • Welche Rolle spielen staatliche Innovationswettbewerbe bei der Förderung technologieorientierter Start-ups?
  • Wie beeinflusst die Einbindung von Lieferanten in Innovationsprozesse die Produktentwicklung im öffentlichen Sektor?
  • Inwiefern fördern agile Methoden die Innovationskultur in öffentlichen Projektteams?

Marktkommunikation

  • Wie beeinflussen Marktdialoge die Beteiligungsbereitschaft von KMU an öffentlichen Ausschreibungen?
  • Welche Kommunikationsstrategien fördern das Vertrauen zwischen öffentlichen Auftraggebern und Lieferanten?
  • Inwiefern wirkt sich kontinuierliche Kommunikation auf die Zielerreichung in strategischen Beschaffungsprojekten aus?

Mini-Check: Ist deine Forschungsfrage stark?

  1. Ist deine Frage konkret und klar formuliert?
  2. Ist sie offen und forschungsleitend?
  3. Ist sie mit deiner Methode beantwortbar?
  4. Ist sie relevant für dein Fachgebiet?
  5. Ist sie in Umfang und Zeit machbar?

4–5× Ja? Super!
2–3× Ja? Noch optimieren.
Weniger? Hol dir Hilfe!

Fazit: Die gute Forschungsfrage ist keine Glückssache

Eine gute Forschungsfrage entsteht durch Struktur, Literaturarbeit und Feedback. Sie ist der Anker deiner Arbeit – ohne sie fehlt die Orientierung.

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Exposé schreiben in BWL – Aufbau, Tipps & häufige Fehler

Veröffentlicht am 20. Mai 2025

Viele Studierende tun sich mit dem Exposé schwer – kein Wunder: Es soll präzise, wissenschaftlich und überzeugend sein, obwohl die Arbeit selbst noch gar nicht geschrieben ist. In diesem Artikel zeige ich dir, wie du ein gutes Exposé im Bereich BWL aufbaust, worauf Betreuende achten und welche typischen Fehler du vermeiden solltest.

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